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Ein '''Fest''' ist ein gesellschaftliches oder religiöses oder ein Ereignis, zu dem sich Menschen an einem Ort zu einem besonderen Zeitpunkt treffen und gesellig sind. Der Tag, an dem das Ereignis stattfindet, wird als '''Festtag''' bezeichnet. Die Bezeichnung '''Feier''' gilt als Synonym für den Begriff ''Fest'', wenn sie sich auf ein entsprechendes Ritual oder Ereignis bezieht.

Das Wortfeld ''Feier/feiern'' hat darüber hinaus weitere Bedeutungen.

Geschichte der Wörter ''Fest'' und ''Feier'' und ihrer Bedeutung

Vom lateinischen zum deutschen Sprachgebrauch

Das deutsche Wort ''Fest'' stammt vom isch auch ?Jahrmarkt?.

Beide Wörter wurzeln in dem lateinischen Wort ''fari'', ?sprechen?, ?(göttliches) Wort?, davon abgeleitet ''fas'' (?göttliches Recht, heilige Weltordnung?, e Tätigkeiten der Feiernden ruhen sollten.

Jüdisch-christliche Tradition des Feierns

Nach ?.

Das Christentum setzte die Tradition der Sieben-Tage Woche fort. Es begeht als Wochenfeiertag den Sonntag, den ersten Tag der Woche und Tag der , als ?Tag des Herrn? (''Dies Dominicus'', französisch ''Dimanche'', italienisch ''Domenica'').

Das Hebräische trennt den ?Chag? (die ?Festversammlung?) vom ?Moed?. Als ?Chag? gelten einerseits die drei traditionellen , und , an denen man sich mit ''Chag sameach'' (?Frohes Fest!?) begrüßt, andererseits auch Geburtstagsfeiern und andere profane Feste.

Auch private Feiern können allerdings eine Begegnung mit dem Heiligen beinhalten. So wird z. B. nach katholischer Auffassung während einer das der Ehe gespendet.

?Ruhenlassen der Arbeit? und ?Teilnehmen an einer feierlichen Veranstaltung?

Das ?feiern? hat nicht nur die Bedeutung ?an einem Fest teilnehmen?, sondern auch die Bedeutung: ?die Arbeit ruhen lassen?, z. B. in dem Kompositum ?krankfeiern?.

In der letztgenannten Wortbedeutung sind die Wörter ?Feiertag? und ?Feierschicht? zu verstehen.

Als '''Feierschicht''' wurde ab 1958 im in Deutschland, insbesondere im , eine ausgefallene bezeichnet, während derer Arbeitskräfte nicht ihrer Arbeit nachgehen konnten. ''Feierschichten'' sind Symptome einer Wirtschaftskrise/.

 sind Tage, an denen der betreffende Staat auf seinem Gebiet anordnet, die Arbeit weitgehend ruhen zu lassen. Der Zweck eines Feiertags besteht zwar auch darin, Erwerbst�tigen die Teilnahme an bestimmten Feiern (z. B. an Gottesdiensten oder ) zu erm�glichen, eine Teilnahme an diesen ist aber nicht rechtlich verpflichtend.

Dadurch könnte der Eindruck entstehen, dass die Bedeutungen ?Ruhenlassen der Arbeit? und ?Teilnehmen an einer feierlichen Veranstaltung? nichts miteinander zu tun hätten. Tatsächlich ist das Ruhenlassen der Arbeit zumeist Voraussetzung dafür, dass man an einem Fest als Feiernder teilnehmen kann.

Das vollständige Ruhenlassen der Arbeit an einem Feiertag ist de facto in keinem Staat möglich. Es gibt gesellschaftlich notwendige Arbeit, die auch an einem Feiertag nicht ruhen kann (z. B. die Arbeit von Feuerwehrleuten, Polizisten und Notärzten). Auch bei vielen Feiern ist ein Einsatz Erwerbstätiger erforderlich. So listet z. B. ein professioneller auf, wie viele professionelle Dienstleister erforderlich sind, damit die Feiernden sich an der Hochzeitsfeier in einem Saal unbeschwert erfreuen können. Ähnliches gilt für viele andere Feste und Feiern.

. März 2008 S. 57 (3). Abgerufen am 7. Januar 2021</ref> räumt ein, dass es ohne Arbeit kein Fest und keine Feier geben könne. Aber es sei die Aufgabe der für die Veranstaltung Arbeitenden, sich (als Arbeitende) während der Feier ?unsichtbar? zu machen. Deutlich sichtbare Priester in Messfeiern sind für Isensee weder ?Messwerker? noch ?Liturgiearbeiter?, sondern ?Zelebranten? (auf Deutsch: ?Feiernde?).

Funktionen von Festen

Feste haben einen repräsentativen und demonstrativen Aspekt, der sie nach außen hin erkennbar macht (etwa in: , , , ). Man kann sie ggf. als oder Tourist aufsuchen und sich beteiligen.

Traditionellerweise sollen Feste, aber auch Feiern gemeinschaftsstiftend und gemeinschaftserhaltend wirken. Bestimmte e (z. B. das ) sollen demnach den sozialen Zusammenhalt der Festteilnehmer festigen. Durch regelmäßige Besuche von Gottesdiensten, die durch festgelegte liturgische Abläufe gekennzeichnet sind, demonstrieren Gläubige die Zugehörigkeit zu ihrer Religionsgemeinschaft.

Feste heben sich durch besondere .

Feste und Feiern gliedern die Zeit in Zyklen und Perioden, wenn sie in regelmäßigen Abständen stattfinden.

Es gibt auch Feiern aus traurigem Anlass, bei denen die oben angeführten ?Exzesse? fehl am Platz sind. An ihre Stelle tritt die Anteilnahme als vorherrschende Emotion. Dies trifft vor allem auf Gedenkfeiern (z. B. am ) und auf Beisetzungsfeiern zu.

Arten von Festen und Feiern

Feste lassen sich unterscheiden in

  • wochenzyklische Feiertage und Feiern
    • e bzw. am (Christentum), (Judentum) und (Islam)
  • jahreszyklische Feste und Feiertage
    • religiöse:
    • e
    • Vereins- und Verbandsfeste von Schützen, Reitern, , Sängern; Kinderfeste, Betriebs- und Jahrgangsfeiern
    • national/politische: e,
    • kulturell/politische: internationale Feiertage (z. B. ),
  • personenbezogene Feste und Feiern (vgl. Passageritus)
    • (vgl. , )
    • Namengebung,
    • Reife / (z. B. Mannbarkeit, , , Schulentlassung: Abschlussfeier oder -ball)
    • ,
    • , (z. B. , )
  • sachbezogene Feste (z. B. von Schiffen, )

Literatur

  • Winfried Gebhardt: ''Fest, Feier und Alltag. Über die gesellschaftliche Wirklichkeit des Menschen und ihre Deutung.'' Frankfurt / Bern / New York / Paris 1987.
  • Michael Maurer (Hrsg.): ''Das Fest. Beiträge zu seiner Theorie und Systematik.'' Böhlau, Köln / Weimar / Wien 2004.
  • Miriam Haller: ''Das Fest der Zeichen. Schreibweisen des Festes im modernen Drama.'' Böhlau, Köln / Weimar / Wien 2002. (Kölner Germanistische Studien, Neue Folge, Bd. 3). Zugl. Köln, phil. Diss. 2001.
  • Manfred Knedlik und Georg Schrott (Hrsg.): ''Solemnitas. Barocke Festkultur in Oberpfälzer Klöstern.'' Kallmünz 2003.
  • Katrin Schuh (Hrsg.): ''Architektur als Kultur. Die Bedeutung der Bauten zwischen Fest, Feier und Alltag.'' Frankfurt a. M. 2003.

Weblinks

Einzelnachweise und Begriffserklärungen